jeudi 25 juin 2015

Wenn der Ikigami-Bote klingelt...

In "Ikigami - Der Todesbote" von Motoro Mase wurde in Japan das Gesetz für Fortschritt und Wohlstand (GFW) erlassen. Deshalb bekommt jedes Kind bei der Einschulung eine Impfung. Dabei enthält eine von 1000 Injektionen eine Nanokapsel, die seinen Träger zwischen dem 18. und 24. Lebensjahr umbringt. Die betroffene Person wird von einem Ikigami-Boten der Regierung 24 Stunden vor ihrem Tod benachrichtigt. Dadurch soll noch genügend Zeit bleiben, um sich zu verabschieden.

Der Ikigami wird von den meisten Unternehmen als Zahlungsmittel akzeptiert, also kann man sich auch einen letzten Wunsch erfüllen. Zudem erhalten die zurückbleibenden Verwandten eine großzügige Hinterbliebenenrente vom Staat. Mit Ausnahme die verstorbene Person beging in diesen 24 Stunden ein Verbrechen. Dann wird den Verwandten die Hinterbliebenenrente aberkannt, sie werden für die Vergehen des Verstorbenen haftbar gemacht und müssen zusätzlich noch die entstandenen Kosten übernehmen.

Ich möchte in diesem Thread nicht über die Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit von dem Gesetz für Fortschritt und Wohlstand diskutieren. Sondern mir stellt sich beim Lesen immer wieder die gleiche Frage. Ausgehend von diesen Rahmenbedingungen. Wie würdest du deine letzten 24 Stunden verbringen, wenn es in diesem Moment an deiner Tür klingelt und die ein Bezirksbeamter sagt: "Ich bin hier, um ihnen ihren Ikigami zu überbringen."

Würde mich eine unbändige Panik überkommen oder bliebe mir eine stoische Gelassenheit? Wäre es für mich eine ungerechte Bestrafung, ein entsetzlicher Irrtum oder ein willkommener Abschied? Würde ich Freunden und Verwandten von meinem Schicksal erzählen? Würde ich mich an einem Menschen rächen wollen, mein baldiges Ableben organisieren und umsichtig vorbereiten oder einfach nur den Tag in vollen Zügen genießen?

Wenn ihr euch ernsthaft in diese Situation hinein versetzt. Wie würdet ihr euren letzten Tag gestalten?


Wenn der Ikigami-Bote klingelt...

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