vendredi 17 octobre 2014

Na und

Jetzt ist es passiert. In meiner Nachbarschaft. Alle sind aufgebracht, würden den Kerl am liebsten lynchen. Seine zehnjährige Tochter soll er sexuell missbraucht haben, auf grauenvolle Weise. In der Kneipe erzählen sie die blutigen Details. Offensichtlich langweilt das nur einen – mich, während alle anderen es nicht fassen können. Der angetrunkene und verzweifelte Bruder des Täters droht ihn umzubringen, spricht von Familienschande und dem Riesenkerl strömen Tränen aus den Augen, als er sein Mitleid bekundet, mit seiner kleinen Nichte.







Mich lässt es natürlich ebenfalls nicht unberührt, aber ich finde es nicht unbegreiflich, mich langweilt ‘s, spreche von alten Mäuseböcken, von denen ich schon lange weiß, dass es nicht ungewöhnlich ist, die eigenen, noch nicht geschlechtsreifen Töchter, zu besteigen. Nun will mich die aufgebrachte Meute verprügeln. Kann ich verstehen.







Ich mache mich auf den Weg nach Hause. Der Bürgersteig spielt mir einen Streich, schwankt stark, kann mich aber nicht überraschen. Plötzlich spüre ich irgendetwas Hartes an meinem Rücken. Jemand will mir mein Geld abknöpfen. Ich drehe mich mit einem leichten Schlenker um, zeige mich von seinem auf mich gerichteten Schießeisen unbeeindruckt, schlage ihm mit meiner starken Rechten die Nase ein. Er stolpert rückwärts, fällt zu Boden, glotzt mich ungläubig an.







Ich zücke mein Portemonnaie, schüttele den gesamten Inhalt aus, über dem wie gelähmt auf dem Asphalt liegenden Ganoven. Die fünfzig Euro hat er sich redlich verdient, denn so wie bei dem habe ich mich noch nirgends gelangweilt.





Na und

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