lundi 2 février 2015

LTB 464 - Die Jagd nach dem Falken

Ein äußerst schönes LTB, wie ich finde und nicht zu unrecht wurde Kari Korhonen zunächst mit zwei Geschichten im DDSH-Spezial Nr. 7 (3. Zeichner-Generation) verewigt und bekam anschließend mit der Nr. 13 seine eigene Ausgabe.




Zitat:




Zitat von Micky X Beitrag anzeigen

Also, ich finde, dass Korhonen kein schlechter, aber auch kein herausragender Zeichner ist. Manche seiner Bilder empfinde ich auch als ziemlich wirr. Was aber großartig an ihm ist: Seine Geschichten! Als Autor finde ich ihn einfach großartig!!! Bei seinen Geschichten wählt er neue Erzählweisen und -strukturen, erzählt auf neue Weise und bringt enorm Abwechslung ins Entenhausener Comicland.




(Aus http://ift.tt/16btbr2)



Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Etwas grobschlächtige Zeichnungen aber Geschichten, die ihresgleichen suchen. Witz, Spielfreude (wenn man das bei Comics so nennen kann) und den unbedingten Willen, das Medium Comic in alle Richtungen auszureizen. Ganz großes Kino!



Die Titelgeschichte (Die Jagd nach dem Falken)




Klientin: "Sind sie nicht ein klein wenig...kurz geraten für einen Detektiv?" - Donald: "Ich gefalle mir darin, diese Frage zu verneinen."

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Donald: "Manchmal kann man das, was ein Klient sagt, nicht als das werten, was zu sagen wäre, wenn gesagt würde, was zu sagen ist."

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Gauner unter sich: "Nichts gegen Ihre Vorliebe für Totschläger, aber auf die Distanz zeigt das Mittel doch gewisse Schwächen."




Einfach eine herausragende Story, die gleichermaßen Detektiv-Storys auf's Korn nimmt, aber trotzdem einen halbwegs ernsthaften Handlungsrahmen spannt, der mehrere schöne Wendungen beinhaltet und vor Witz nur so sprüht. Sowas zu lesen macht einfach nur Spaß. Schade, daß die Übersetzer im LTB nie erwähnt werden, aber dieser hier muß - ohne, daß ich das Original kenne - verdammt gute Arbeit geleistet haben. Und ich weiß jetzt auch, daß Wörter wie "vermeinen" [tatsächlich mit m] oder "zirzensisch" wirklich existieren.



Die Micky-Maus-Story (Ein ganz normaler Held)




Goofy: "Das ist eine neue Folge 'Mittwochs bei Goofy'"

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Kind: "Die Großen wollen immer alle wie Micky Maus sein."

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Bild: "Micky Maus VS Kredenz - Wie ich das Marmeladenglas gewann!"




Mal was ganz anderes, was mich ebenso überrascht wie gefreut hat (unter anderem auch die Anspielung auf die Mittwochs-bei-Goofy-Reihe). Was bei uns vielfach kritisiert wird (Micky ist zu glatt, zu perfekt) wird hier aufgegriffen und die Ermittlungen müssen zwangsläufig in's Leere laufen (mit dem kleinen Twist, daß Micky auch da perfekt ist). Schön, skurril, mit einer Prise ironisch erhobenem Zeigefinger und einem Ende, bei dem ich mir noch nicht ganz sicher bin, wie sehr es mir gefällt.



Das Dussel-Solo (Rummel auf der Rennbahn)



Verkäufer: "Nun werden Sie mal nicht feinsinnig! Ein Pferd ist ein Pferd, ob aus dem Nil oder sonst woher!"

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Dussel nachdem das Nilpferd beim Hindernislauf die Hürden einfach wegfuttert: "Hm...etwas unüblich, aber doch ganz praktikabel!"




Schöne, kurze Gagstory. Nichts weltbewegendes aber auch keinesfalls etwas, das man links liegen lassen sollte.



Das Nimmermehr-Solo (Glücksrabe Nimmermehr)




Franz: "War das ein Blitz?" - Oma: "Blitze krähen nicht, die krachen."

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Nimmermehr nach einem Kuß von Gundel: "Das feuchtelt..."

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Eine Hexe im Chat mit Gundel: "Wieder ein paar Dumme mehr, die an das Glück glauben, das es gar nicht gibt!"




Sozusagen ein innerer Monolog von Nimmermehr. Warum nicht? Schöne kleine Geschichte mit einem herzerwärmenden Ende. Muß es auch geben.



Das abgeschwächte Gustav-Donald-Duell (Im Land der Goldmelonen)



Bürgermeister: "Erheben wir unsere Gläser auf die wunderbare Macht des Arbeitsmarktes."



Aus irgendeinem Grund muß Gustav nun auch arbeiten und beide geraten in eine sehr banale, brenzlige Situation. Wenig Witz, langweilige Story und eine etwas verkrampfte Schlußpointe.



Der obligatorische Einseiter (Pizza mit allem)




Was das nun soll, weiß man nicht genau.



Der gedoppelte Phantomias (Drei gegen Destructor)



Düsentrieb zu Phantomias: "Der Donald in dir ist es, der dich einzigartig macht in diesem bunten Panoptikum der Superegoisten!"

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Fußballfan nach der Auslöschung des Farbspektrums: "Ohne Fanfarben weiß man nicht mehr, mit wem man sich anlegen soll!"

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Düsentrieb: "Mir steht der Verstand still. Eine ganz neue Erfahrung."




Sehr interessante Idee mit schönen Anspielungen und kleinen Sidekick-Gags. Macht Spaß zu lesen, aber nicht anzuschauen. Das sind die fürchterlichsten Zeichnungen, die ich seit langem gesehen habe. Sowas grauenvolles haben wir dann aber auch nicht verdient.



Endlich mal wieder Hicksi (Zauberhafte Nachbarschaft)



Goofy zu Hicksi: "Trotzdem, ich mag dich. Ich hab's mit dem Naiven."

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Hicksi: "Ich sehe nur eine Duftlampe! Riechst du es nicht? Lavendel mit einem Hauch von Hanfsamen."

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Goofy: "Das ist sicher ein elektronischer Turbobesen für Leute, die sich die Leiter sparen wollen, wenn sie auf den Schränken Staub wischen."




Endlich mal wieder eine uralte Reihe aufgegriffen - solide umgesetzt mit kleineren Längen aber auch netten Ideen. Der Retro-Charakter lässt es trotzdem zu etwas Besonderem werden.



Mal was anderes mit Dagobert (Sauberer Strom für Entenhausen)



Gitta: "Ich habe nachgedacht und erkannt, daß Flirten nicht elektrisch ist, auch wenn man unter Strom steht."




Das ist irgendwie mal eine so ganz andere Geschichte. Schön, daß sowas probiert wird, aber ich finde da einfach gar keinen sinnvollen Ansatz. Am Schönsten finde ich noch die mittelmäßige Schlußpointe.



Die unübliche Schatzsuche (Der Stein des Alchemisten)



Dagobert in Russland: "Ich bekomme also ab sofort ihr Gas zu Sonderkonditionen!"

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Track begeistert zum Kamin: "Ein offenes Feuer gibt einem Raum Wärme und Behaglichkeit!"

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Gauner: "Wie sind Sie hier reingekommen?" - Donald: "Durch die Hintertür! Mit Onkel Dagobert an der Seite war das gar nicht so einfach! Den regt ja alles auf!"




Bisschen vorhersehbar, bisschen belanglos aber irgendwie trotzdem ganz lustig. Auch wenn die Wendungen nicht sonderlich überraschend daherkommen und man den panischen Dagobert noch etwas auf die Spitze hätte treiben können, bleibt es eine gut lesbare Geschichte.



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Und insgesamt so?



Daß die deutschen Titel von Hand gezeichnet werden, verwundert mich, da wirklich alle identisch aussehen (bis auf die Dussel-Geschichte und den Einseiter - da wurden manche Ecken abgerundet). Hier könnte man Geld sparen, indem man diesen Schrifttyp einmal zeichnen lässt und dann in beliebiger Größe einsetzt.



Auch wenn ich die Originale nicht kenne, bin ich begeistert von den Übersetzungen. Da sind so viele schöne Sätze dabei, die man garantiert nicht 1:1 übertragen konnte. Schade, daß diese im LTB noch nicht angegeben werden.



Für mich ein rundum lohnenswertes LTB, gerade auch wegen Kari Korhonen und sogar wegen der Micky-Maus-Story. Tolle Ausgabe!





LTB 464 - Die Jagd nach dem Falken

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